Heizkosten checken

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Durchschnittlich etwa 80 % des Energieverbrauchs eines Gebäudes fällt für die Wärme für Trinkwarmwasser und Heizung an. Bei den Energiekosten hat Wärme einen Anteil von rund 60 %. Der Energieverbrauch für Strom hat einen Anteil von etwa 20 % ist aber aufgrund der relativ hohen Stromkosten für etwa 40 % der Energiekosten eines Haushalts verantwortlich.

 

Bei einer durchschnittlichen 70 m2 großen Wohnung liegt die Preisspanne bei den Heizkosten bei 590–1.200 € pro Jahr.

 

Mehr zum Thema Stromkosten finden Sie hier.

 

Sparen lohnt sich also! Erfahren Sie unter Heizkosten checken leicht gemacht oder Heizkosten checken für Profis, wie Sie Ihre Heizkosten überprüfen und herausfinden können, wie viel Einsparpotential Sie haben.

 

 

Heizkosten checken leicht gemacht!

 

 

Bevor Sie Ihre Heizkosten vergleichen und damit ein Einsparpotential ermitteln können müssen Sie zunächst wissen was Sie pro Jahr verbrauchen.

 

Als Mieter finden Sie Ihren Verbrauch und Ihre Heizkosten auf der jährlichen Heizkostenabrechnung Ihres Vermieters.

 

Als Eigentümer finden Sie Ihren Verbrauch und Ihre Heizkosten bei Strom-, Gas- oder Fernwärme-Heizungen auf den Abrechnungen Ihres Energieversorgers. Schwieriger ist die Ermittlung wenn mit Holz oder Öl geheizt wird. Hier muss der Verbrauch abgeschätzt werden, da die wenigsten Anlagen die tatsächlich verbrauchte Brennstoffmenge messen, muss die zugekaufte Brennstoffmenge mit der noch gelagerten verrechnet werden, um rauszufinden, was pro Jahr verbraucht wird und welche jährlichen Kosten erzeugt wurden.

 

Sie sollten immer die Verbräuche von mindestens drei Jahren nehmen und mitteln. Denn nicht jedes Jahr ist gleich warm, um diesen Einfluss auszugleichen betrachten Sie also am besten immer mehrere Jahre im Mittel.

 

Um Ihre Werte vergleichbar zu machen, brauchen sie die spezifischen Werte pro Wohnfläche. Geben Sie Ihre über drei Jahre gemittelten Verbräuche in die nachfolgende Formel ein und vergleichen Sie ihren Verbrauch mit der Tabelle daneben. Liegen Sie im grünen Bereich und verbrauchen somit im Verhältnis zum Durchschnitt recht wenig Energie. Oder liegen Sie eher im roten Bereich und haben somit ein enormes Einsparpotential?

 

 

 

Verbrauch und Kosten hängen eng zusammen

 

Je größer ihr energetisches Einsparpotential ist, desto mehr Geld könnten sie pro Jahr sparen, wenn Sie Energieeinsparmaßnahmen durchführen.

 

Wollen Sie Ihren Verbrauch und Ihre Kosten genauer ermitteln oder einen genaueren Vergleich mit Gebäuden gleichen Baualters und gleicher Größe, das mit dem gleichen Energieträger versorgt wird? Dann finden Sie hier unserem Artikel Heizkosten checken für Profis mehr dazu.

 

Wie Sie ihren Energieverbrauch und damit Ihre Kosten senken können erfahren Sie zum Beispiel in unseren Artikeln. Dort finden Sie auch Möglichkeiten sich weiter zu informieren:

 

Was kann ich als Mieter tun?

Wärmedämmung

Wärmeversorgung

  

  

Heizkosten checken für Profis

 

Vergleich mit früheren Verbräuchen

 

Durch einen Vergleich mit den eigenen Verbräuchen aus den vorangegangenen Jahren kann erkannt werden, ob die Einsparbemühungen sich ausgezahlt gemacht haben oder, ob in letzter Zeit eher mehr Energie verbraucht wurde.

 

Verschiedene Faktoren haben Einfluss auf den Energieverbrauch. So kann es passieren, dass Sie in einem Jahr, in dem Sie sicher waren sehr sparsam geheizt zu haben, dennoch mehr verbraucht haben als im Jahr zuvor. Um die einzelnen Jahre vergleichbar zu machen, müssen die Einflussfaktoren auf Ihren Heizenergieverbrauch beachtet werden:

 

Einfluss des Klimas:

Nicht jeder Winter ist gleich kalt – in einem milderen Winter verbrauchen Sie weniger Heizenergie, als in einem kalten. Deshalb sollten immer mindestens drei Jahre im Durchschnitt betrachtet werden, um diesen Einfluss auszugleichen. Was jedoch, wenn die einzelnen Jahre untereinander verglichen werden sollen? In dem Fall kann eine sogenannte Witterungsbereinigung durchgeführt werden. Einfach ausgedrückt multiplizieren Sie dabei den Verbrauchswert eines Jahres mit einem festgelegten Klimafaktor. Dieser gleicht den Einfluss besonders warmer oder kalter Jahre aus und macht alle Werte vergleichbar mit einem durchschnittlich warmen Jahr.

 

Hier finden Sie die aktuellen Klimafaktoren des Deutschen Wetterdienstes (DWD) für Ihre Postleitzahl und weitere Erläuterungen dazu.

 

Einfluss einer Nutzungsänderung:

Ist die Belegung im Gebäude / in der Wohnung in den letzten Jahren gleich geblieben? Oder sind neue Bewohner hinzugekommen oder ausgezogen? Wurden Räume ausgebaut und werden nun mitgenutzt?  Eine Nutzungsänderung oder Änderung der Belegung kann große Auswirkungen auf den Energieverbrauch haben.

 

Einfluss des Nutzerverhaltens:

Der unberechenbarste Einfluss ist der des Nutzerverhaltens. Bei baugleichen Gebäuden mit gleicher Belegung (z. B. jeweils 3-Personen-Haushalte) kann der Unterschied im Energieverbrauch beim Faktor 5 liegen: während die eine Familie ihr Gebäude sparsam mit 25 kWh/m2 heizt, verbraucht die andere 125 kWh/m2. Dabei liegt der errechnete und erwartete Wert bei vielleicht 65 kWh/m2. Das macht eine Vorausprognose für den Energieverbrauch eines Gebäudes äußerst schwierig. Ebenso erschwert es aber den Vergleich von Verbrauchswerten eines Gebäudes.

 

Um von Ihrem spezifischen jährlichen Verbrauch auf die jährlichen Kosten zu kommen, benötigen Sie ihre spezifischen Energiekosten.

 

Wenn Sie Gas oder Fernwärme haben, stehen die spezifischen Kosten pro Kilowattstunde Energie auf Ihrer Gas- / Fernwärmerechnung. Bei Öl variieren die spezifischen Kosten meist zwischen den einzelnen Tankfüllungen. Hier sollten Sie einen durchschnittlichen Wert über die Einkäufe mehrerer Jahre nehmen.

 

Bei Holzscheiten / Holzpellets oder Holzhackschnitzel wird auf den Rechnungen häufig kein Preis pro Energiegehalt angegeben. Stattdessen findet man häufig Begriffe wie Festmeter, Raummeter oder Schüttraummeter. Was diese Bezeichnungen sind und wie Sie sie ineinander umrechnen finden Sie in folgender Tabelle:

 

 

Rundholz

Scheitholz

Stückholz

Stückholz

Hackgut

fm

rm

rm

srm

srm

In Festmetern

Geschichtet in Raummetern (1 m lang)

Geschichtet in Raummetern (30–33 cm lang)

Geschüttet in Schüttraummetern (30–33 cm lang)

Geschüttet in Schüttraummetern

1,0

1,4

1,2

2,0

2,5

0,7

1,0

0,85

1,4

1,8

0,85

1,2

1,0

1,67

2,0

0,5

0,7

0,6

1,0

1,25

0,4

0,55

0,5

0,8

1,0

 

 

Bei Holzpellets finden Sie auf der Rechnung auch einen Preis pro kg – in dem Fall können Sie den Energiegehalt pro Kilogramm Ihres Brennstoffes mit dem Preis pro Kilogramm verrechnen, um einen Wert mit der Einheit €/kWh, wie bei Öl oder Gas (z. B. für Vergleichbarkeit), zu erhalten. Dabei kann von einem Heizwert von 4,8–4,9 kWh/kg und einem Gewicht von 650 kg/m³ (srm) ausgegangen werden. Eine Tonne Pellets benötigt etwa 1,55 m3 Lagerraum.

 

Bei Hackschnitzel und bei Scheitholz ist der Heizwert stark abhängig vom Wassergehalt im Brennstoff. Für Hackschnitzel können Sie den Heizwert aus diesen Tabellen entnehmen. Bei Scheitholz finden Sie das Gewicht pro Raummeter der verschiedenen Holzarten hier. Wenn Sie das Gewicht des verbrauchten Holzes haben, finden Sie auf dieser Seite noch den Energiegehalt pro Kilogramm und pro Raummeter der verschiedensten Holzsorten.

  

Um von Ihrem spezifischen jährlichen Verbrauch auf die jährlichen Kosten zu kommen, benötigen Sie ihre spezifischen Energiekosten.

 

Wenn Sie Gas oder Fernwärme haben, stehen die spezifischen Kosten pro Kilowattstunde Energie auf Ihrer Gas-/Fernwärmerechnung. Bei Öl variieren die spezifischen Kosten meist zwischen den einzelnen Tankfüllungen. Hier sollten Sie einen durchschnittlichen Wert über die Einkäufe mehrerer Jahre nehmen. Bei Holz/Holzpellets oder Holzhackschnitzel wird auf den Rechnungen häufig kein Preis pro Energiegehalt angegeben. Im Idealfall finden Sie auf der Rechnung einen Preis pro kg. Sollte das nicht der Fall sein, finden Sie einen Preis pro Schüttraummeter, Raummeter oder Kubikmeter. Was diese Bezeichnungen sind und wie Sie sie ineinander umrechnen finden Sie hier. Das Gewicht pro Raummeter der verschiedenen Holzarten finden Sie hier. Mit diesen Angaben können Sie die eingekaufte Menge in ein Gewicht umrechnen. Und zu guter Letzt finden Sie auf dieser Seite noch den Energiegehalt pro Kilogramm und pro Raummeter der verschiedensten Holzsorten, Hackschnitzel und Pellets. Mit Hilfe dieser Angaben können Sie den Preis pro Kilowattstunde Energiegehalt bei Holz errechnen.

 

Quartiersmanagement
© www.co2online.de Heizspiegel für Deutschland

Vergleich mit öffentlichen Durchschnittswerten

 

Ein Vergleich mit Durchschnittswerten erfolgt meist über einen Vergleich Ihres Gebäudes mit Gebäuden ähnlichen Alters, ähnlicher Größe und Belegung, das mit dem gleichen Energieträger beheizt wird. Damit soll eine möglichst gute Vergleichbarkeit erreicht werden.

 

Dies ist zum Beispiel über den Heizspiegel Deutschland möglich. Diese jährlich veröffentlichte Zusammenstellung gibt durchschnittliche Heizkosten für die Energieträger Erdgas, Heizöl, und Fernwärme an. Über die bekannte Systematik der Energielabel können Sie Ihren Verbrauch vergleichen: Liegen Sie im grünen Bereich der Skala und verbrauchen somit weniger als der Durchschnitt? Oder eher im roten Bereich und haben somit hin zum grünen Bereich ein enormes Einsparpotential? Beim Vergleich mit dem Heizspiegel Deutschland können Sie Ihr Gebäude zum einen mit dem deutschen Durchschnitt und zum anderen mit Gebäuden des gleichen Baualters vergleichen.

 

Wollen Sie eine genauere Berechnung oder haben Sie als Energieträger weder Gas, noch Öl oder Fernwärme? Dann bietet Ihnen dieser Heizcheck von co2online die Möglichkeit mit wenigen Informationen zum Gebäude und ihrem Energieverbrauch ein Vergleich vorzunehmen. Außerdem wird Ihnen hier direkt ein Einsparpotential angegeben.

 

Wie Sie ihren Energieverbrauch und damit Ihre Kosten senken können erfahren Sie zum Beispiel in unseren Artikeln. Dort finden Sie auch Möglichkeiten sich weiter zu informieren:

 

Was kann ich als Mieter tun?

Wärmedämmung

Wärmeversorgung

  

Text von: Marc-André Claus, ebök