Wärmedämmung
Etwa 35 % des gesamtdeutschen Energieverbrauchs entfallen auf Gebäude. Der größte Teil davon auf die Beheizung und die Bereitstellung von Warmwasser. Grund dafür ist, dass mehr als 60 % der Wohngebäude in Deutschland vor der ersten Wärmeschutzverordnung von 1977 errichtet wurden und damit große Wärmeverluste aufweisen.
Die schlechte Wärmedämmung bei Altbauten sorgt nicht nur für große Wärmeenergieverluste, sondern sorgt im Winter auch dafür, dass die Außenwände auf der Innenseite kühl sind. Trotz Raumlufttemperaturen von 21 Grad Celsius fehlt dann die für die Behaglichkeit wichtige Wärmestrahlung. Um das Kältegefühl auszugleichen wird in vielen Fällen die Raumtemperatur auf 23–25 Grad Celsius erhöht. Bei wärmegedämmten Wänden sind die Wände wärmer und es reichen 20–21 Grad Celsius aus, um eine Wohlfühlatmosphäre zu erzeugen.
Die Erhöhung der Raumtemperatur erzeugt erhöhte Heizkosten. Das führt im Falle einer Wärmedämmung zu einer doppelten Energieeinsparung und Heizkostenersparnis und macht die Wärmedämmung damit zur effektivsten Maßnahme, den Heizenergieverbrauch dauerhaft niedrig zu halten:
- Bis zu 60 % Einsparung durch geringeren Wärmeverluste über die Außenbauteile und
- 5 % Einsparung pro Grad Celsius verringerter Lufttemperatur.
Wärmedämmung ist nicht gleich Wärmedämmung.
Der Einspareffekt von Wärmedämmung ist je nach Bauteil und Geometrie des Gebäudes unterschiedlich. Einen Überblick über die Wärmeverluste über Außenbauteile von Gebäuden geben folgende Grafiken:
Bei Einfamilienhäusern geht mit ca. 25 % die meiste Heizenergie über die Fassade verloren, kurz danach folgen Keller und Dach mit je 20 %.
Geschosswohnungsbauten mit 4 Geschossen oder mehr hingegen verlieren bis zu 40 % der Heizenergie über die Fassade. Der Anteil des Kellers und Daches nimmt mit steigender Geschossanzahl immer weiter ab.
Werden Fensterflächen und Außenhülle gemeinsam betrachtet, beträgt der Energieverlust hier mehr als 2/3 des Heizenergiebedarfs.
Text von: Thomas Hamm, ufit; Marc-André Claus, ebök